Hebammenpraxis des Landkreises hat in Nordenham noch freie Kapazitäten

Wenn sich Nachwuchs ankündigt, dreht sich das Leben werdender Eltern um 180 Grad: Kurze Nächte kommen bestimmt. Der Körper der Mutter stellt sich um. Vor der Geburt tauchen zahllose Fragen auf, die nach der Geburt kaum weniger werden. Wertvolle Unterstützung bietet in dieser Lebensphase die Hebammenpraxis des Landkreises Wesermarsch.

Im Juli 2022 erfolgreich an der Ilsestraße 15 gestartet, bietet die Anlaufstelle in Nordenham aktuell freie Kapazitäten.

Mit der Hebammenpraxis macht der Landkreis vor allem zugezogenen jungen Familien ein Angebot und spricht jene an, die auf diesem Gebiet bisher keine Unterstützung gefunden haben. Die Räume sind modern und ansprechend eingerichtet. Es gibt Wissenswertes rund um die Vorsorge, Still- und Ernährungsberatung sowie Hilfsangebote. Auch körperliche Untersuchungen bis hin zur Herzton- und Wehenaufzeichnung (CTG) gehören zum Angebot der Praxis.

„Hier erhalten alle Frauen Beratung und Unterstützung, die sich in der wichtigen Lebensphase der Schwangerschaft und des Wochenbettes befinden und darüber hinaus Fragen zum Stillen oder der Ernährung ihres Kindes haben, unabhängig und kostenlos“, erklärt Volker Blohm, Leiter des Gesundheitsamts. Dass die Beratungszeiten derzeit nicht ausgeschöpft sind, überrascht auch ihn. Denn es handelt sich um eine freiwillige Leistung des Landkreises mit dem Ziel, eine Angebotslücke in der Daseinsvorsorge zu schließen. „Es ist nicht lange her, da war der Bedarf riesig und der Ruf nach einer besseren Versorgung laut“, erinnert sich Volker Blohm. „Jetzt liegt zu Jahresbeginn liegt die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück.“

Die beiden Hebammen Grethe Wesierski und Kirsten Kuilert können über die Gründe nur spekulieren. Als examinierte Hebammen mit langjähriger Berufserfahrung betreuen sie in der neuen Praxis die Frauen vor und nach der Geburt ihres Kindes und haben auch die Entwicklung des Babys im Blick. „Gerne können selbstverständlich auch Paare gemeinsam an den Terminen teilnehmen. Vielleicht ist unser Angebot vielen noch nicht bekannt“, sagt Grethe Wesierski. „Manche gehen möglicherweise auch davon aus, dass ihre Suche nach einer Hebamme aussichtslos ist. Das wäre fatal“, ergänzt Kirsten Kuilert. „Denn die Hebammenpraxis nimmt gerne noch Anmeldungen von Schwangeren und Frauen nach der Geburt ihres Kindes entgegen, die keine niedergelassene Hebamme mit freien Kapazitäten finden konnten.“

Um die Hebammenpraxis noch bekannter zu machen, legt der Landkreis in Kürze Info-Flyer an vielen Einrichtungen des Gesundheitswesens aus, darunter in Arztpraxen und Apotheken. Auch eine Übersetzung der Flyer in unterschiedliche Sprachen wird derzeit geprüft. „Wir vermuten, dass geflüchtete Frauen aus Kriegs- und Krisengebieten die Hilfe von Hebammen gern in Anspruch nehmen würden, unser Angebot aufgrund von Sprachbarrieren aber nicht kennen“, so Volker Blohm. Die Einrichtung an der Ilsestraße soll demnächst durch eine größere Aufschrift an den Fenstern noch besser auffindbar sein. Auch in den sozialen Netzwerken will der Landkreis die Hebammenpraxis bekannter machen.

Eine telefonische Anmeldung ist montags bis donnerstags zwischen 9 und 11 Uhr unter der Rufnummer 04401/927-731 möglich. Die Email-Adresse lautet hebammenpraxis_nordenham@wesermarsch.de.

Freitags erfolgt die Terminvergabe nach Absprache. Kostenlose Parkmöglichkeiten sind vor Ort vorhanden. Weitere Informationen finden Sie auch auf unseren Seiten >> Familienhebammen und ambulante Hebammenpraxen

Bild (v.l.): Volker Blohm, Grethe Wesierski und Kirsten Kuilert vor der Hebammenpraxis an der Ilsestraße 15 in Nordenham.