Leichterer Zugang zur Apothekenbranche kann zum Erhalt von Standorten beitragen

Landrat Stephan Siefken begrüßt die Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung, angehende pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten von der Schulgeldpflicht zu befreien. In Zeiten des Fachkräftemangels sieht er darin einen wichtigen Impuls, der zur Attraktivitätssteigerung des Berufs und zum Erhalt von Apotheken im ländlichen Raum beitragen kann.

Die Befreiung von der Schulgeldpflicht war ein wesentlicher Punkt in einem Schreiben, das der Landrat an den niedersächsischen Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi gerichtet hatte. Stephan Siefken dankte heute der Landtags- und Kreistagsabgeordneten Karin Logemann (SPD), die sich auf Regierungsebene intensiv für die Schulgeldbefreiung eingesetzt hat.

„Der Erhalt der medizinischen Versorgung in unserem Landkreis muss ein parteiübergreifendes Ziel sein. Dass Bemühungen auf mehreren Ebenen zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ausbildung von pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten geführt haben, ist ein großartiger Teilerfolg“, sagte Stephan Siefken bei einem Treffen an der Anker-Apotheke in Elsfleth. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Landrat zu einem Spitzengespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Apotheken und der Apothekerkammer ins Kreishaus geladen. Im Anschluss berichtete er dem Kreistag und bat in einem Schreiben an Gesundheitsminister Philippi sowie an die Landtagsabgeordneten aus der Region um Unterstützung.

In Gesprächen mit Apothekerinnen und Apothekern hatte sich auch Karin Logemann über die schwierigen Rahmenbedingungen in der Branche informiert. Für die dreijährige Ausbildung mussten Schülerinnen und Schüler häufig Beiträge von mehr als 5.000 Euro berappen. „Die Schulgeldpflicht stellte im Vergleich zu anderen Ausbildungen im Gesundheitsbereich eine klare Benachteiligung dar. Diese haben wir jetzt im Rahmen eines Nachtragshaushalts beseitigt“, erklärte Karin Logemann. Sie freute sich, dass alle niedersächsischen Landkreise jetzt von einer Initiative profitieren können, die in der Wesermarsch ihren Ursprung hatte.

Landrat Siefken mahnte weitere Anstrengungen an. „Wir sind noch lange nicht am Ziel. Der Ärztemangel ist eng mit dem Apothekensterben verknüpft. Unser Einfluss als Landkreis ist begrenzt, weil vieles von Bund und Ländern abhängt. Doch dort, wo sich Spielräume ergeben, werden wir diese nutzen“, sagte er. Eine weitere Chance sieht er beispielsweise an der Universität Oldenburg. Dort könnte der Studiengang Pharmazie ausgeweitet werden, was dem Nordwesten in der medizinischen Versorgung Vorteile bescheren könnte. Auch dieser Vorschlag ging aus dem Brief an Minister Philippi hervor. Karin Logemann signalisierte bereits ihre weitere Unterstützung.