WenDo-Kurse: Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises zieht positive Bilanz

In Kooperation mit dem sozial-psychiatrischen Dienst und der KVHS hat die Beratungsund Interventionsstelle LaWeGa des Landkreises Wesermarsch im Juni zwei WenDo-Kurse für Frauen organisiert. Die Kurse fanden erstmals inklusiv statt. Das Training übernahm Petra Schmidt.
Unterstützt wurde sie von ihrer Kollegin Sigrid Neumann. An jeweils drei Nachmittagen kamen Frauen aus der Wesermarsch zusammen, um die Kurse in Brake und Nordenham zu besuchen.

WenDo ist eine Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, die in den 1960er Jahren in Kanada entwickelt wurde – ursprünglich wurde WenDo für Frauen entworfen. Ende der 1970, Anfang der 1980 Jahren kam sie nach Deutschland und gewann im Zuge der Frauenbewegung immer mehr an
Popularität. Der Terminus WenDo steht für „Weg der Frauen“: Wen ist die Abkürzung des englischen Wortes Women (Frauen) und Do ist japanisch und heißt Weg.

„WenDo ist eine Selbstbehauptung und Selbstverteidigung insbesondere für Frauen, non-binäre und inter Menschen. Alter, Größe, körperliche Fähigkeiten oder Identität spielen dabei keine Rolle“, erläutert Maren Ozanna, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wesermarsch. „Die
Teilnehmerinnen“, so Ozanna weiter, „erlernen in den Kursen Techniken, um sich auch gegenüber kräftemäßig überlegenen Personen zu verteidigen“. Denn obwohl Frauen oftmals von der eigenen Körperkraft her unterlegen sind, kann dies durch Entschlossenheit und Körpersprache ausgeglichen werden. Dazu zählen unter anderem auch Stimme, Atmung, Blick und Körperhaltung. Wie dies richtig eingesetzt werden kann, wird durch verschiedene Übungen und Techniken in den Kursen trainiert.

WenDo steht ferner für Gewaltprävention und dient dazu, dass gewalttätige Situationen oder Zustände, in denen sich Frauen unwohl fühlen, frühzeitig erkannt und dadurch verhindert oder gestoppt werden können. Zu den Kursinhalten gehören einfache und wirkungsvolle Selbstverteidigungstechniken, wie beispielsweise Tritt-, Schlag- und Befreiungstechniken, Übungen zur Stimmkräftigung, Rollenspiele und Gespräche, Abwehrtechniken, Deeskalationsübungen, Wahrnehmungsübungen sowie Übungen aus den Bereichen Entspannung und Spiel.

„Dadurch sollen sich Frauen in grenzüberschreitenden Situation gestärkt fühlen und wissen, wie sie sich wehren können. Sie sollen darin bekräftigt werden eigene Grenzen zu setzen, wie beispielsweise bei unangebrachten Sprüchen, oder wenn sie angestarrt werden sowie bei jeglicher Gewalt im
häuslichen Kontext und bei körperlichen oder verbalen Angriffen im Alltag“, erklärt Maren Ozanna.

Zusätzlich ist die Gruppendynamik relevant. Dadurch, dass ausschließlich Teilnehmerinnen an den Kursen partizipieren können, wirken die Kurse stärkend. Kurzum: „WenDo-Kurse motivieren Frauen zu einem selbstbewussten und selbstbestimmten Leben, womit ein klarer Selbstschutz einhergeht.

WenDo hilft dabei, die eigenen Stärken herauszufinden und diese auch entsprechend im Notfall einsetzen zu können“, ist Maren Ozanna überzeugt.