Gesundheitskonferenz: Netzwerktreffen mit Landrat Siefken in der Nordenhamer Friedeburg

„Wir müssen den Pflegeberuf wieder attraktiver machen. Und dieses geht nur über einen besseren Personalschlüssel. Hierbei spielt natürlich auch die Bezahlung eine Rolle, aber längst nicht die entscheidende. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege sind Überzeugungstäter. Ihre Motivation ist eine soziale! Sie wollen anderen Menschen helfen. Dass wir sie dafür aber auch fair entlohnen müssen, versteht sich von selbst.“ Mit diesem Appell, gemeinsam Lösungen zu finden und umzusetzen, begrüßte Landrat Stephan Siefken die rund 50 Expertinnen und Experten, die jetzt an der vierten Gesundheitskonferenz der Gesundheitsregion JadeWeser in der Nordenhamer Friedeburg teilnahmen. Der Landrat sprach dabei zugleich in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesundheitsregion.

Die Gesundheitsregion JadeWeser – ein Zusammenschluss der Landkreise Wesermarsch und Friesland sowie der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven – verbindet die Gesundheitsakteure aus den verschiedensten Bereichen in einem Netzwerk. Ziel ist es, gemeinschaftlich eine abgestimmte und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung für die Region zu etablieren, weiter zu entwickeln und Konzepte für eine zukunftsgerechte und regional gesteuerte Versorgung zu erarbeiten – ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger. „Im zweijährigen Rhythmus bietet in diesem Zusammenhang die Gesundheitskonferenz die Möglichkeit einer Kommunikationsplattform für das interessierte Fachpublikum“, berichtet Jukea Siefken, die als Koordinatorin der Gesundheitsregion beim Gesundheitsamt des Landkreises Wesermarsch angestellt ist. „Die Gesundheitsregion schafft Raum für den Austausch aktueller Informationen und Fachwissen von Erfahrungen und Kontakten.  Zudem besteht die Gelegenheit, aus den unterschiedlichen Fachbeiträgen im Rahmen der Gesundheitskonferenz neue Impulse für die eigene sowie die gemeinsame Arbeit in der Gesundheitsregion JadeWeser zu generieren“, so die Koordinatorin weiter.

Vor diesem Hintergrund war auch die aktuelle Gesundheitskonferenz in der Nordenhamer Friedeburg wieder ein voller Erfolg. Vertreterinnen und Vertreter der Krankenkassen, der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung sowie aus der Verwaltung, den Krankenhäusern und der ambulanten wie stationären Pflege nahmen an den Fachvorträgen teil und beteiligten sich an der anschließenden Diskussion. Die Pflege bildete den thematischen Schwerpunkt der Konferenz. So konnte das Fachpublikum Vorträge zu den Themen „Ich pflege wieder, wenn…“, „Notfalleinweisungen minimieren“ und „Technik in der Pflege“ hören. Nicht unbedingt zu erwartende, positiv stimmende Fakten förderte insbesondere die Potenzialanalyse zur Berufsrückkehr und Arbeitszeitaufstockung von Pflegefachkräften zu Tage. Diese kommt nämlich zu dem Ergebnis, dass mindestens 300.000 VollzeitPflegefachkräfte in Deutschland zusätzlich zur Verfügung stünden, wenn sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege deutlich verbessern würden. In einem optimistischen Szenario seien es laut Studie sogar bis zu 660.000 Vollzeitkräfte. Über die Realisierbarkeit wurde anschließend von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ebenso gesprochen wie über die Ergebnisse der Notfalleinweisungsstudie oder die technische Infrastruktur vor Ort samt zukünftiger Potenziale und technischer Grenzen.

„Es konnten neue Anregungen und Ideen auf der Gesundheitskonferenz gewonnen werden, die nun in weitere Aktivitäten der Gesundheitsregion JadeWeser einfließen werden“, zieht Koordinatorin Jukea Siefken eine positive Bilanz. Übrigens: Für Interessierte, die Rückfragen zur Gesundheitsregion haben, steht sie als Ansprechpartnerin telefonisch unter 04401 / 927-624 sowie per Mail an Gesundheitsregion.JadeWeser@Wesermarsch.de zur Verfügung.

Auch der Landrat zieht ein positives Fazit: „Es war ein konstruktiver, ehrlicher und respektvoller Austausch der Perspektiven und Erfahrungen, von dem nun neue Impulse ausgehen werden“, ist er überzeugt.