Anke Koopmann tritt die Nachfolge von Hans Meinen als Plattdeutschbeauftragte an

Der Landkreis bekommt eine neue Plattdeutschbeauftragte: Anke Koopmann wird zum Jahreswechsel das Ehrenamt von Hans Meinen übernehmen. Die Mitglieder des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport votierten am Mittwochabend einstimmig für die Nachfolge und gaben damit ein entsprechendes Signal für den Beschluss des Kreistages, der dieses am 9. Oktober abschließend festlegt. Der Ausschussvorsitzende Uwe Thöle und Matthias Wenholt, Erster Kreisrat, dankten Hans Meinen für sein Engagement und die Leidenschaft, mit der er sich während seiner zehnjährigen Amtsausübung für den Erhalt der plattdeutschen Sprache eingesetzt hat.

Mit Anke Koopmann hat Hans Meinen eine ausgewiesene Expertin als Nachfolgerin gewinnen können. Die pädagogische Mitarbeiterin im Ruhestand kommt aus dem Ortsteil Bardenfleth in Moorriem. Schon in ihrer Kindheit hat sie gelernt: Wer sich auf dem Land in der Familie und im Freundeskreis verständigen will, muss platt schnacken. Sie hat im Laufe der Jahre mehrere plattdeutsche Werke mitverfasst, darunter das Kinderbuch „Bello is een Held“. Daran hatte auch schon Hans Meinen mitgeschrieben. Heute leitet sie eine entsprechende AG an der Grundschule in Moorriem.

„Wir freuen uns sehr, dass Sie Ihre Motivation und Ihr Wissen für den Landkreis einsetzen werden. Plattdeutsch gehört zur Küstenregion wie die Schafe auf den Deich. Platt ist Teil unserer Kultur, die es zu bewahren gilt“, begrüßte Matthias Wenholt die neue Beauftragte. Er sicherte ihr die volle Unterstützung des Hauses zu. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Ihnen“, so Wenholt.

Der personelle Wechsel kam nicht überraschend. Schon im vergangenen Jahr hatte Hans Meinen signalisiert, dass er nach langjähriger Tätigkeit die Aufgaben in andere Hände legen möchte. Seit 2014 hatte er seine Begeisterung fürs „Plattsnacken“ unter anderem in Schulen getragen. So wirkte er beispielsweise am plattdeutschen Lesewettbewerb der Schulen in der Wesermarsch mit. Er verfasste Broschüren, trat in TV-Sendungen auf, brachte Veranstaltungen op platt in Schwung und baute ein tragfähiges Netzwerk auf.

„Wenn der Begriff Überzeugungstäter auf jemanden zutrifft, dann auf Dich. Es war für Dich nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit“, sagte der Ausschussvorsitzende Uwe Thöle. Und Matthias Wenholt fügte hinzu: „Hochdeutsch war für Sie die erste Fremdsprache. Ich bin mir sicher, dass Sie auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt ein wichtiger Botschafter für uns bleiben werden.“

Hans Meinen hob die Bedeutung der ehrenamtlichen Aufgabe in seinem eigenen Statement hervor und dankte dem Landkreis für die gebotenen Möglichkeiten: „Leider gilt Plattdeutsch als aussterbende Sprache. Wenn wir diese Sprache retten wollen, dann müssen wir bei den Kindern anfangen.“ Dass seine Nachfolgerin Anke Koopmann genau dort ansetzen wird, ist gewiss.