Polizei ermittelt – Enger Austausch zwischen den Behörden und dem DRK

„Ich verurteile die Hetz-Parolen aufs Schärfste und hoffe, dass die Täter schnellstmöglich ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden können“, findet Landrat Stephan Siefken klare Worte zum aktuellen Vorfall bei der Sammelunterkunft des Landkreises Wesermarsch und seiner neun Kommunen nahe dem Berufsbildungszentrum in Brake. Hier hatten bislang unbekannte Täter die derzeit noch unbewohnte Sammelunterkunft, die künftig geflüchteten Menschen Zuflucht bieten soll, mit Hetz-Parolen beschmiert. Die Polizei ist eingeschaltet und ermittelt. „Wir haben in der Wesermarsch eine Willkommenskultur und darauf bin ich stolz“, sagt der Landrat und fügt hinzu: „Einige wenige versuchen nun diesem positiven Bild der Wesermarsch zu schaden. Sie sprechen damit aber nicht für die große Mehrheit der Wesermärschlerinnen und Wesermärschler, die ein solches Verhalten verurteilt.“ Dieses zeigte sich bereits am 21.10.2023, als die Bürgerinnen und Bürger der Wesermarsch dem Verfasser eines Facebook-Posts mit dem Aufruf zum Anzünden der Unterkunft durch entsprechende Äußerungen mit einer klaren Haltung entgegengetreten sind.

Die Kreisverwaltung hat die Parolen an den Außenwänden umgehend entfernen lassen und steht in engem Austausch mit der Polizei. Zur aktuellen Situation äußert sich der Leiter des Polizeikommissariats Brake, André Wächter, wie folgt: „Taten wie diese richten sich gegen Menschen, die zu uns kommen, um Schutz zu finden. Dem treten wir entschieden und gemeinsam mit der Kreisverwaltung und unseren Partnerorganisationen entgegen. Die Ermittlungen in diesem Fall laufen daher bereits beim polizeilichen Staatsschutz.“ Die Polizei setze darauf, dass wie im Fall des Aufrufs über Facebook im Oktober, der oder die Täter zügig ermittelt werden können.

Darüber hinaus ist die Kreisverwaltung mit der Polizei sowie dem Kreisverband des DRK, der mit dem Betrieb der Sammelunterkunft beauftragt wurde, in Abstimmung, was die Verbesserung des Objektschutzes für die noch unbewohnten Zelte angeht. Hierzu fand heute eine Ortsbegehung statt, in der, unter Einbeziehung der Expertise der polizeilichen Kriminalprävention, mögliche Maßnahmen erörtert wurden. Hierzu der Kreisgeschäftsführer des DRK, Peter Deyle: „Wir konnten uns aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Hilfsorganisationen zügig und zielorientiert austauschen. Im Vergleich zur Flüchtlingskrise 2015 sind wir insgesamt noch besser aufgestellt und ich bin überzeugt, dass die Sammelunterkunft sicher für die Bewohnerinnen und Bewohner betrieben werden kann, sollten wir sie tatsächlich brauchen.“ Die Kreisverwaltung wird nunmehr die im heutigen Termin abgestimmten Maßnahmen kurzfristig umsetzen, wobei es vornehmlich darum geht, die Anlage komplett zu umzäunen und eine Videoüberwachung zu installieren.