Herbstdeichschau des II. Oldenburgischen Deichbandes

Im Rahmen der Deichvorschau Ende September wurde die gesamte Deichlänge in Augenschein genommen. Dabei waren auch die Fachleute der betroffenen Behörden, des Landkreises und der Hilfsorganisationen im Katastrophenfall beteiligt. Vom Deichband sind auch die Vorstandsmitglieder und Deichgeschworenen der jeweiligen Deichabschnitte anwesend, deren Beobachtungen aus den regelmäßigen Begehungen einfließen.

Die feuchte und warme Witterung in den Sommermonaten hat nicht nur zu einer üppigen Grasnarbe beigetragen, sondern auch zu starkem, großflächigen Bewuchs mit Brennessen. Hier wurden kurzfristige Maßnahmen zur Bekämpfung und Neuansaat von Gras eingeleitet, um wieder eine widerstandsfähige Grasnarbe für den Winter zu bekommen.

Im Rahmen der laufenden Unterhaltungsmaßnahmen des Deichbandes wurden kleinere Schäden am Deich und Bauwerken beseitigt. Das waren insbesondere Instandsetzungsarbeiten an der Ufermauer Fedderwardersiel und am Deckwerk bei Eckwarden, die noch nicht abgeschlossen sind.

Insgesamt sind die Deiche im Zuständigkeitsbereich des II. Oldenburgischen Deichbandes für die anstehende Sturmflutsaison sicher und konnten seitens des Landkreises Wesermarsch auf der Hauptschau am Donnerstag, 2. November, für schaufrei erklärt werden.

Im Rahmen der Erneuerung des Braker Siels wurde eine der beiden großen Sielpumpen nach einem Schaden repariert und mit einem neuen Motor und einer neuen Steuerung versehen. Der Deichband erwartet, dass die Pumpe noch bis Dezember in Betrieb gehen kann.

Am Deich im Bereich der südlichen Jade besteht zwingender Handlungsbedarf für eine Erhöhung des Deiches. Für den Abschnitt zwischen Schweiburger Mühle und Jade-Wapeler-Siel werden derzeit die Unterlagen für die Planfeststellung erstellt. Der Antrag soll im 1. Quartal 2024 eingereicht werden. Parallel laufen die Planungen für die Kleigewinnung im Wapeler-Groden. Der Kleibedarf für die Erhöhung des Deiches ist hoch bedingt durch das langestreckte Profil des sogenannten Klimadeiches mit einer flachen Neigung nach unten und binnen.

Die Planungen für den Deich zwischen Jade-Wapeler-Siel und Dangast konzentrieren sich derzeit auf den Bereich Dangast. Hier kommen aufgrund der bestehenden Bebauung die Standardlösungen für den Deichbau nicht überall zur Anwendung. Spezifische Lösungen sind gefordert, damit kommunale und touristische Infrastruktur sowie Küstenschutz eine harmonische Einheit bilden.

Nachdem in 2022 der außendeichs gelegene Deichunterhaltungsweg im Augustgroden gebaut worden ist, wurde in 2023 der binnenseitige Deichverteidigungsweg gebaut. Die Maßnahme soll einschließlich der Herrichtung der beiden Zufahrtswege von der Bäderstraße zum Deichverteidigungsweg 2024 abgeschlossen werden.

Der Landkreis Wesermarsch und der II. Oldenburgische Deichband bedanken sich bei allen, die sich aktiv für den Küstenschutz in der Wesermarsch einsetzen. Glücklicherweise gab es in der letzten Sturmflutsaison keine schweren Flutereignisse. Doch die jüngste Sturmflut an der Ostsee zeigt, wie wichtig ein guter technischer und organisatorischer Küstenschutz ist.