Landkreis Wesermarsch und Glasfaser Nordwest GmbH & Co. KG schließen Vereinbarung

Schnelleres Internet in kurzer Zeit für mehr Menschen – auf diese Formel bringt es eine Kooperationsvereinbarung, die der Landkreis Wesermarsch und die Glasfaser Nordwest GmbH & Co. KG geschlossen haben. Läuft alles glatt, sollen bis zum Jahr 2027 nach den jetzt erschlossenen 18.000 noch viele weitere Haushalte und Unternehmen im Landkreis von echter Glasfasertechnik profitieren. Der Infrastrukturanbieter ist optimistisch, bis 2027 weitere Potenziale im Landkreis Wesermarsch zu identifizieren und eigenwirtschaftlich an ihr modernes Glasfasernetz anzuschließen. Der Ausbau läuft bereits seit zwei Jahren. Nutzer können dann in Höchstgeschwindigkeit durchs Internet surfen. Landrat Stephan Siefken und Andreas Mayer, Geschäftsführer von Glasfaser Nordwest, unterzeichneten die entsprechende Vereinbarung heute im Kreishaus in Brake.

„Schnelles Internet gehört heute zur Lebensqualität der Menschen. Die Anbindung an eine leistungsfähige Datenautobahn ist zudem ein wichtiges Kriterium für Unternehmen, die expandieren oder sich in der Wesermarsch ansiedeln wollen“, fasste Landrat Stephan Siefken die Bedeutung der Vereinbarung in Worte. Er begrüßte das Engagement der Glasfaser Nordwest GmbH & Co. KG, welches ein gemeinsames Unternehmen (Joint Venture) von EWE und Telekom ist.

„Wir sind aktuell in acht Ausbaugebieten im Landkreis Wesermarsch tätig und haben in den vergangenen zwei Jahren fast 18.000 Haushalten und Unternehmensstandorten den Zugang zum Netz der Zukunft ermöglicht. Über die bisherigen Aktivitäten hinaus sehen wir weiterhin eigenwirtschaftliches Potenzial im Landkreis Wesermarsch. Von der Kooperationsvereinbarung erwarten wir die notwendige Unterstützung des Landkreises, schneller ans Ziel zu kommen“, teilt Andreas Mayer, Geschäftsführer von Glasfaser Nordwest, mit. Glasfaser ist die derzeit schnellste technische Möglichkeit, große Datenmengen zu übertragen. Die Kooperationsvereinbarung sieht vor, dass der Landkreis die notwendigen Schritte bei der Planung und Umsetzung des Ausbaus so unbürokratisch wie möglich begleitet. So sollen Antrags- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Auch im Bereich der Verkehrsplanung im Zusammenhang mit Bauarbeiten soll auf kurzen Wegen kommuniziert und entschieden werden.

Im Bereich des geförderten Ausbaus koordiniert der Landkreis die Aktivitäten für alle neun Kommunen in der Wesermarsch. So wurden in den zurückliegenden Jahren bereits alle Schulen und Gewerbegebiete mit schnellem Internet versorgt.

„Bereits bis Herbst 2024 werden über 4.000 Haushalte im ländlichen Raum an das Glasfasernetz angeschlossen sein, die bislang von schnellen und stabilen Netzen weit abgehängt waren“, erläutert Breitbandkoordinator Matthias Sturm.

Während Städte wie Nordenham und Brake gut durch Glasfasernetze erschlossen sind, hinkt die Peripherie hinterher. Durch die Kooperationsvereinbarung nehmen die eigenwirtschaftlichen Aktivitäten von Telekommunikationsunternehmen auf diesem Gebiet jetzt deutlich Fahrt auf; der ländliche Raum wird gleichwohl nur mit erheblichen Fördermitteln erschließbar sein.

Daher mahnt Landrat Stephan Siefken weitere Unterstützung durch Bund und Länder an. Denn laut einer Potenzialanalyse des Bundes werden auch nach dem Abschluss des derzeit geförderten Ausbauprogramms rund 10.000 Haushalte im ländlichen Raum der Wesermarsch nicht mit Glasfaser versorgt sein. Die Mittel der Kommunen und des Landkreises sind angesichts defizitärer Haushalte begrenzt.

Foto: Landkreis Wesermarsch/Meister

Geschäftsführer Andreas Mayer und Landrat Stephan Siefken unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung, die einen beschleunigten Ausbau des Glasfasernetzes in der Wesermarsch vorsieht.