Weserquerung zwischen Kleinensiel und Dedesdorf erweist sich für den Verkehr als Nadelöhr

Unfälle, Demonstrationen, Rettungsübungen, Wartungsarbeiten – der Wesertunnel zwischen Kleinensiel und Dedesdorf erweist sich aus vielerlei Gründen zunehmend als Nadelöhr für den Verkehr in der Wesermarsch. Die Querung ist inzwischen so häufig gesperrt, dass sich Landrat Stephan Siefken jetzt bei den Verkehrsministerien von Bund und Land für eine Erweiterung einsetzen wird.

Seit der Fertigstellung und Inbetriebnahme vor 20 Jahren hat sich die 1,6 Kilometer lange Verbindung zwischen den Landkreisen Wesermarsch und Cuxhaven als unverzichtbarer Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur erwiesen. Sie ist wichtig für Berufspendler, Touristen und Warenverkehre. Der Landrat erwartet spätestens mit dem Bau der A20 einen weiteren Anstieg der Verkehrsströme und somit auch eine wachsende Bedeutung des Tunnels.

„Auf wichtige Verkehrsachsen muss Verlass sein. Dazu gehört der Wesertunnel zweifelsfrei“, begründet Stephan Siefken seine Initiative. Der Anspruch an Verlässlichkeit gelte insbesondere für einen möglichen Ausfall des Fährbetriebs zwischen Blexen und Bremerhaven, wie er für die kommenden Wochen (26.02.-21.03.2024) angekündigt wurde. Die Anleger werden saniert – ein Beispiel dafür, dass der Wesertunnel zusätzliche Verkehre aufnehmen und leistungsfähig sein muss. Im umgekehrten Fall könnten die Fähren jedoch bei einer Sperrung des Wesertunnels zusätzliche Verkehrsbelastungen nicht vollständig kompensieren.

Zuletzt war der Tunnel am vergangenen Donnerstag infolge eines Unfalls voll gesperrt. Erst nach etwa zwei Stunden konnte eine von zwei Fahrspuren für Fahrzeuge wieder freigegeben werden. „Fälle wie dieser zeigen, dass durch eine Erweiterung der Weserquerung die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss deutlich minimiert werden könnten“, so Siefken.

Der Landrat wird Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Situation schriftlich schildern und eine ernsthafte Prüfung des Anliegens einfordern, die auch dem Umstand Rechnung trägt, dass die Bedeutung des Wesertunnels als Bestandteil der künftigen A20 weiter steigen wird. Hierbei setzt er auch auf die Unterstützung des Landes Niedersachsen, das aktuell nicht nur für die Unterhaltung des Tunnels zuständig ist, sondern im Sinne einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Küstengebietes auch ein erhebliches Interesse an einem störungsfreien Verkehrsfluss haben sollte. Daher wird sich der Landrat auch an Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies wenden.

Foto: Landkreis Wesermarsch/av

Landrat Stephan Siefken setzt sich dafür ein, die Weserquerung zwischen Kleinensiel und Dedesdorf zu erweitern.

Foto: Landkreis Wesermarsch/G.Meister