Hochwasserschutztag am 17. August in Brake mit vielen Aktionen und Vorführungen

Wie wichtig ein funktionierender Schutz der Menschen vor Hochwasser ist, haben die Überflutungen im vergangenen Winter in Teilen Niedersachsens gezeigt. In der Wesermarsch widmet sich diesem Thema ein Projekt namens „LifeGRID“, welches auf Grundlage der Förderrichtlinie SifoLIFE (Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bearbeitet wird. Das Ziel: Die Umsetzung eines modellhaften Strategiekonzepts zur Sensibilisierung der Bevölkerung und der Rettung besonders hilfebedürftiger Personen in Pflegeeinrichtungen und der häuslichen Pflege im Falle einer Überflutung oder eines Stromausfalls.

Was das konkret heißt, wird am 17. August gezeigt:

Das Projekt LifeGRID lädt alle Bürgerinnen und Bürger zum „Hochwasserschutztag 2024“ ein.

Feuerwehr, THW, DRK, Johanniter Unfallhilfe, DLRG, Bundes- und Küstenwehr, Jade Hochschule sowie die Wasserschutzpolizei locken mit verschiedenen Angeboten und Aktivitäten für Klein und Groß nach Brake. Von 10 bis 16 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher auf dem Parkplatz des OOWV an der Georgstraße, auf dem Postplatz sowie an der Brake Kaje ein abwechslungsreiches Programm aus Mitmach-Aktionen, Vorführungen und einer Live-Diskussion. Prominenter Gast wird die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens sein, die ihr Kommen bereits zugesagt hat.

Mit dem Hochwasserschutztag stellt das Projekt ein Thema in den Mittelpunkt, das für die Wesermarsch existenziell ist. Denn die Region wird durch Deiche auf einer Länge von 159 Kilometern vor Sturmfluten geschützt. Daneben stellen auch Starkregenereignisse eine zunehmende Bedrohung für den Landkreis dar.

„Ob Sicherung von Deichen oder Evakuierung von Pflegeheimen – im Ernstfall muss jeder wissen, was zu tun ist. Wir arbeiten deshalb an Notfallplänen, die Modellcharakter für andere Regionen haben“, erläutert Matthias Wenholt, Erster Kreisrat, die Arbeit von „LifeGRID“. Dabei geht es darum, die Bevölkerung und Pflegeeinrichtungen vorzubereiten und die Fähigkeiten verschiedener Hilfsorganisationen auszubauen. „Wir machen außerdem die Bedeutung des Ehrenamts sichtbar. Denn freiwillige Helferinnen und Helfer sind unsere unverzichtbaren Stützpfeiler im Hochwasser- und Katastrophenschutz“, so Wenholt.

Während des Aktionstags auf dem OOWV-Gelände werden vor allem Fahrzeuge und Material der Hilfsorganisationen die Blicke auf sich ziehen. Ein Anziehungspunkt wird auch das Innovationsmobil der Jade Hochschule sein, das verschiedene Informationen und Mitmach-Aktionen bereithält. Die Jade Hochschule begleitet das Projekt „LifeGRID“ wissenschaftlich und verfolgt das Ziel einer breiten Sensibilisierung der regionalen Bevölkerung für das Gefährdungsszenario und insbesondere für hilfebedürftige Personengruppen.

„Erste Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung aus dem Mai dieses Jahres werden wir allen Interessierten vorstellen. Neben der Vorbereitung der Bevölkerung stellt derzeit die Entwicklung von passenden Aus- und Weiterbildungsangeboten eine besondere Herausforderung dar, um dem Bedarf hilfebedürftiger Personengruppen und Pflegeeinrichtungen in Zukunft gerecht zu werden“, erklärt Prof. Dr. Frauke Koppelin von der Jade Hochschule.

Kathleen Hirsch vom Deutschen Roten Kreuz ergänzt: „In diesem Projekt greifen wichtige Rädchen der Zusammenarbeit der Partner vor Ort und des Deutschen Roten Kreuzes ineinander. Das DRK arbeitet am Schwerpunkt Sensibilisierung und Ertüchtigung von Pflegeeinrichtungen für den Katastrophenfall. Dabei werden individuelle Notfallpläne für das Szenario eines Stromausfalls oder einer Evakuierung erarbeitet.“ Auf dem DRK-Stand werden die Besucherinnen und Besucher in einer Dunkelkammer den Stromausfall direkt erleben können. Zudem wird es Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche geben und auch speziell für Pflegekräfte und pflegende Angehörige ist ein Beratungscafé eingerichtet.

Für OOWV-Regionalleiter Olaf Sonnenschein ist die Wahl des Veranstaltungsorts ein Volltreffer. „In direkter Nähe zur Weser können wir Vorführungen auf dem Wasser und Aktionen an Land hervorragend kombinieren“, meint er. Der 2.500 Quadratmeter große Parkplatz des Wasserverbands biete den Hilfsorganisationen ausreichend Flächen für die Ausstellung. Zudem wird der OOWV mit einer Trinkwasserbar vertreten sein.

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Foto: Landkreis Wesermarsch

(v.l.): Projektkoordinator Almir Beridan, Matthias Wenholt (Erster Kreisrat), Kathleen Hirsch (DRK) und Olaf Sonnenschein (OOWV) kündigen den Hochwasserschutztag 2024 an. Am 17. August stellen Hilfsorganisationen ein Programm mit Vorführungen und Mitmach-Aktionen auf die Beine.