Landrat Stephan Siefken verleiht den Titel „Motor des Nordens“ von Powerhouse Nord

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Die Regionalallianz „Powerhouse Nord“ will den Ems-Elbe-Raum als Schlüsselregion der Energiewende stärken. Die Unterstützung der hier bereits tätigen Akteurinnen und Akteure steht dabei ganz oben. Ihnen gilt der neu ausgelobte Preis „Motor des Nordens“, der heute (30.9.) von Landrat Stephan Siefken zu Beginn der Kreistagssitzung an „H2Marsch“ in Brake verliehen wurde.

„H2Marsch“ ist eine Initiative der Unternehmen in der Wesermarsch, welche durch die Wirtschaftsförderung koordiniert wird. „Mit diesem Preis machen wir und Powerhouse Nord den Zusammenhalt und die unternehmerische Kraft sichtbar, die unsere Region in der Energiewende prägt und voranbringen wird. Die Wasserstoff-Allianz H2Marsch hat durch politische Intervention im letzten Jahr erreicht, dass das von der Bundesregierung geplante Wasserstoff-Kernnetz um eine Pipeline von Huntorf nach Nordenham erweitert wurde. Das war ein großer Erfolg“, sagte Stephan Siefken vor den Abgeordneten des Kreistags.

Sprecher der Wasserstoff-Allianz ist Tim Eshold, zugleich Head of Energy des Unternehmens Glencore. Er nahm im Kreistag stellvertretend den Preis von Landrat Stephan Siefken entgegen. Neben Glencore sind weitere Industriepartner in dem Netzwerk aktiv, wie beispielsweise KRONOS TITAN, Airbus Aerostructures, DMK Deutsches Milchkontor sowie Unternehmen, welche sich um den Aufbau der erforderlichen Infrastruktur kümmern. Dazu gehören zum Beispiel USG-Blexen und die EWE Gasspeicher GmbH.

Für die Wasserstoffallianz sollen perspektivisch rund 500 Gigawattstunden (GWh) Wasserstoff beschafft werden, die fossile Energieträger ersetzen. Aktuell besteht in der Region ein fossiler Energieverbrauch von etwa 1.100 GWh, wovon etwa die Hälfte elektrifiziert und rund 50 Prozent über Wasserstoff bereitgestellt werden soll (13.000 Tonnen Wasserstoff). „Mit einer erfolgreichen Transformation der Industrie in der Wesermarsch können laut Allianz nicht nur 6.000 Arbeitsplätze gesichert, sondern perspektivisch auch 240.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich reduziert werden“, betonte Landrat Stephan Siefken.

Die Aktivitäten der Wasserstoff-Allianz sind eingebettet in das „Interreg North Sea“ Projekt GRITH (Green Renewable Industrial Transition Hotspots). Dieses untersucht auf internationaler Ebene, wie der erforderliche Transformationsprozess industrieller Hotspots gelingen kann (https://www.interregnorthsea.eu/grith). In dem Projekt sind industrielle Hotspots vertreten, darunter aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Schweden und den Niederlanden.

GRITH sieht gerade die Industriestandorte als den Zellkern der Energiewende, da dort die höchstmögliche Dekarbonisierung und Defossilierung möglich ist. Diese Industrie-Hotspots

können daher eine Vorreiterrolle in der Energiewende einnehmen. Zu den Zielen von GRITH gehören die Entwicklung von Lösungen und Modellen zur Steigerung der Energieeffizienz, Produktion, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Absicherung gegen steigende Energiepreise, Stärkung der Kapazitäten lokaler Behörden, ihrer Industriestandorte und Unternehmen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Wirtschaftsförderung Wesermarsch. Sie bringt ihre Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit dem H2Marsch-Cluster in das GRITH-Projekt ein und etabliert damit die Wesermarsch in einem europäischen Kontext als Hotspot für erneuerbare Energien. „Gleichzeitig profitieren alle Beteiligten von den fortgeschrittenen Erfahrungen der Partner, so beispielsweise in Bezug auf die Entwicklung nachhaltiger und energieautarker Industrie- und Gewerbegebiete“, erklärt Tobias Busch, Netzwerkmanager der Wirtschaftsförderung. So wurde die Machbarkeitsstudie von H2Marsch nicht ausschließlich durch die Partnerunternehmen finanziert, sondern auch im Rahmen des GRITH-Projekts bezuschusst. Die im Rahmen des GRITH-Projekts gewonnen Erkenntnisse aus den europäischen Nachbarländern werden wiederum den H2Marsch-Partnern zur Verfügung gestellt.

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Foto: Landkreis Wesermarsch/Meister

Landrat Stephan Siefken verleiht im Beisein von Olaf Reichert (Powerhouse Nord, l.) und IHK-Präsident Jan Müller (r.) den Innovationspreis „Motor des Nordens“, der von Tim Eshold (2. v. r.) entgegengenommen wird.

Foto: Landkreis Wesermarsch/Meister

„H2Marsch“ hat den Innovationspreis „Motor des Nordens“ von Powerhouse Nord erhalten. Bei der Überreichung durch Landrat Stephan Siefken waren zahlreiche Akteure der beteiligten Unternehmen dabei