Hilfs- und Rettungsorganisationen erhalten Stromerzeuger im Wert von 100.000 Euro
Mit der Beschaffung von fünf mobilen Anlagen zur Stromerzeugung wappnet sich der Landkreis für das Risiko eines möglichen Blackouts. Die Geräte wurden jetzt dem Rettungsdienst in Brake, dem THW Nordenham, der Freiwilligen Feuerwehr in Jaderberg, der Johanniter Unfallhilfe in Nordenham sowie der DLRG Ortsgruppe Butjadingen übergeben. Der Kreistag hatte seinerzeit die erforderlichen Mittel in Höhe von 100.000 Euro beschlossen.
Anlass für die Beschaffung ist zunächst die Absicherung des Digitalfunks. Das Land muss seine Krisenkommunikation über den BOS-Digitalfunk auch im Falle eines Stromausfalls sichern. Erforderlich hierfür ist, dass die Digitalbasisstationen im Gebiet der Großleitstelle Oldenburg (GOL) mit Notstromaggregaten ausgestattet sind. Eine Simulation hat ergeben, dass im Fall eines Blackouts mehr als die Hälfte der relevanten Stationen im Gebiet der Großleitstelle Oldenburg nicht mehr zur Verfügung stünden.
Für den Landkreis Wesermarsch ergab sich eine Lücke von insgesamt fünf Stationen. „Der Umsetzungsplan des Landes hätte bedeutet, dass die Lücke in der Funkkommunikation im Bereich der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes bei einem Stromausfall bis mindestens 2026 bestanden hätte. Dieses Risiko haben wir jetzt beseitigt“, so Wenholt.
Wenn das Land die Funkinfrastruktur vollumfänglich selber abgesichert hat, bleiben die Anhänger in der Wesermarsch im Eigentum des Landkreises weiterhin für andere Notfälle bestehen und können je nach Bedarf mobil eingesetzt werden. „Diese Geräte sind nicht nur ein Zeichen unserer Wertschätzung des Engagements der Organisationen und können in Einsätzen vor Ort hilfreich sein, sondern auch ein wichtiger Baustein in unserer gemeinsamen Arbeit im Bereich des Katastrophenschutzes“, sagte der Erste Kreisrat, Matthias Wenholt.
Die Relevanz einer zuverlässigen Notstromversorgung war bereits im Rahmen des LifeGRID-Projekts deutlich geworden, welches die Risiken und Folgen eines längeren Stromausfalls ausführlich beleuchtet. „Viele Menschen denken zunächst an fehlende Kapazitäten für das Aufladen von Handys oder Akkus. Dabei sind vor allem hilfebedürftige Personen wie Beatmungs- oder Dialysepatienten in Krisensituationen auf funktionierende Gerätschaften angewiesen“, erläutert Matthias Wenholt.
Foto: F. Scholz, Landkreis Wesermarsch FTZ
Die mobilen Anlagen zur Stromerzeugung wurden jetzt an Hilfs- und Rettungsorganisationen in der Wesermarsch übergeben. (Personen v.l.n.r): Matthias Wenholt (Erster Kreisrat, Landkreis Wesermarsch), Cord Janssen (DLRG, Ortsgruppe Butjadingen), Sascha Durmann (JUH, Ortsverband Nordenham), Jan-Eike Diekmann (Eigenbetrieb Rettungsdienst Landkreis Wesermarsch), Michael Haferkamp (THW, Ortsverband Nordenham), Sven von Thülen (Freiwillige Feuerwehr Gemeinde Jade), Maren Würger (Kreisrätin, Landkreis Wesermarsch)