Das Projekt LifeGRID ist auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen

Oldenburg.Wesermarsch. Die zunehmenden Naturkatastrophen wie beispielsweise Starkregenereignisse und die Gefahr von Hochwasser und Stromausfall gefährden die Sicherheit und Versorgung der Bevölkerung. Bevölkerungsgruppen, die auf Hilfe und Pflege in der Häuslichkeit oder stationären Einrichtungen angewiesen sind, sind besonders schutzbedürftig in Katastrophensituationen, da sie besonders gefährdet sind. Von den 134 Todesfällen infolge der Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler waren 106 Menschen älter als 60. Da der Anteil der Hilfe- und Pflegebedürftigen im Zuge des demographischen Wandels weiter ansteigen wird, gewinnt auch die Versorgungssicherheit dieses Personenkreises gesellschaftlich an Bedeutung.

Kooperationsprojekt LifeGRID

Projekt LifeGRID

Hier setzt das Projekt LifeGRID an. Der Landkreis Wesermarsch, der mit der Projektleitung betraut ist, die Jade Hochschule und die weiteren vier Verbundpartner_innen setzen gemeinsam ein integriertes Strategiekonzept zur Rettung und Versorgung besonders verletzbarer Personengruppen in flut- und energiekritischen Gefährdungssituationen um. Im Zentrum des Projektes steht die gemeinsam angelegte Resilienzförderung und Sensibilisierung der Bevölkerung in der Modellregion Wesermarsch. Ein weiteres Ziel ist es, die ambulante und stationäre Pflege zu qualifizieren und die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben einzubeziehen.
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Befragung startet

Jetzt startet das Projekt eine Befragung zur Katastrophenvorsorge „Stromausfall und Hochwasser – Wie gut sind Sie vorbereitet“ und bittet alle Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren im Landkreis Wesermarsch um eine aktive Beteiligung auf der gerade an den Start gegangenen Webseite des Projektes lifegrid.de

Der hier aufgeführte QR-Code wird ebenfalls auf Postern zu finden sein, die im Landkreis aufgehängt werden. Interessierte haben weiterhin die Möglichkeit online oder per Papierfragebogen an der Befragung teilzunehmen. Die Fragebögen auf Papier werden an verschiedenen Stellen im Landkreis verteilt und direkt nach dem Ausfüllen wieder eingesammelt.
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QR-Code LifeGrid-Umfrage

Bevölkerung soll handlungsfähig gemacht werden

Die Antworten und Aussagen werden entscheidend dazu beitragen, dass der Bedarf für weitere Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bevölkerung identifiziert werden kann. „Unser Anliegen ist es, die Bevölkerung handlungsfähig zu machen und konkrete Empfehlungen für das Vorgehen in einer Katastrophe abzuleiten. Die Erfahrungen und aktuellen Einschätzungen zum Thema Katastrophenvorsorge sind daher von hohem Wert für das Projekt“, sagt Teilprojektleiterin Prof. Dr. Frauke Koppelin von der Jade Hochschule. „Das Verbundprojekt bittet daher um eine Mitwirkung der Bevölkerung und lädt herzlich zur Teilnahme an unserer Befragung ein.“ Auch Matthias Wenholt, Erster Kreisrat und zugleich Leiter des Katastrophenschutzstabes beim Landkreis Wesermarsch, betont die Bedeutung des Projekts: „Im Landkreis Wesermarsch spielt das Thema Katastrophen- und Hochwasserschutz schon lagebedingt eine bedeutende Rolle. Durch das Projekt LifeGRID haben wir nun die Möglichkeit, einen Fokus auch auf besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen zu legen und hierfür Konzepte zu erarbeiten und zu erproben.“
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Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben und der Fragebogen wird vollständig anonymisiert ausgewertet. Die Ergebnisse der Befragung werden im Laufe des Projektzeitraums auf  lifegrid.de veröffentlicht.

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Beteiligung ausdrücklich erwünscht

Die Projekt-Webseite lädt ausdrücklich dazu ein, sich zu informieren und am Projekt zu beteiligen. Während der Projektlaufzeit bis Ende September 2027 werden hier nach und nach nützliche Unterlagen wie Checklisten und Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt. Auch Beiträge zu den Aktivitäten und Einladungen zu interessanten Veranstaltungen im Landkreis sind dann auf der Webseite zu finden. Termine von Schulungsangeboten wie beispielsweise Schulungen der Versorgung von Pflegebedürftigen in Katastrophensituationen werden veröffentlicht werden. Ein Austausch zwischen der Bevölkerung und den Projektmitarbeitenden ist ausdrücklich erwünscht.

 

Projektpartner

An dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt sind folgende Partner_innen beteiligt: Landkreis Wesermarsch (Projektleitung), Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Wesermarsch e.V. (DRK), Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V. (LVG & AFS), Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV), Institut für Gefahrenabwehr GmbH (lfG) und Großleitstelle Oldenburger Land (GOL).

Das Projekt zielt zudem auf eine nachhaltige bundesweite Verbreitung der Konzepte und Ergebnisse ab.