Erfolgreiche Kampagne der Kreisverwaltung – 30 neue Auszubildende im Erziehungssektor

Fachkräfte fehlen in vielen Branchen – in der Pflege, im Handwerk, in der Gastronomie oder in der Verwaltung. Ein großer Fachkräftemangel betrifft insbesondere aber auch den erzieherischen Sektor. Der Bedarf an Kita-Plätzen ist groß – kann jedoch längst nicht überall entsprechend abgedeckt werden, da es – nicht zuletzt – auch an Fachpersonal mangelt. Dem steuern die Landkreise und die für die Kinderbetreuung zuständigen Städte und Gemeinden seit Jahren mit verschiedenen Maßnahmen entgegen. Der Landkreis Wesermarsch hat nun seinerseits eine besondere Kampagne gestartet – die augenscheinlich von Erfolg gekrönt zu sein scheint. Kurzerhand wurde per Annonce über die Printmedien, über die Landkreis-Homepage und Social-Media-Plattformen sowie über die Kommunikationskanäle sämtlicher Kooperationspartner im Kita-Bereich die praxisorientierte Ausbildung zum/zur sozialpädagogischen Assistenten/Assistentin – eine Vorstufe zum/zur Erzieher/in – beworben. Und tatsächlich fanden sich binnen weniger Wochen 30 weibliche wie männliche Auszubildende, die sich kurzerhand für diese Ausbildung entschieden, die in der Wesermarsch am 1. August startet. „Wir freuen uns über den großen Zuspruch der jungen Leute, weil wir uns damit dem Fachkräftemangel in den Kitas einen spürbaren Schritt entgegenstellen konnten“, zieht Erwin Schröttke, Leiter des Fachdienstes Jugend beim Landkreis Wesermarsch, ein erstes positives Zwischenfazit. Auch das Interesse vonseiten der verschiedenen Kindertagesstätten-Träger sei riesig gewesen, so Schröttke weiter.

Das neue an diesem Modell, so bringt es die zuständige Sachbearbeiterin beim Landkreis, Tanja Fisahn, auf den Punkt: „Die jungen Leute werden bezahlt und sind quasi bis zur abgeschlossenen Erzieherausbildung abgesichert.“ Hintergrund ist eine neue Förderrichtlinie des Landes Niedersachsen, nach der die Auszubildenden beim jeweiligen Kita-Träger angestellt sind, der seinerseits Landesmittel beantragen kann. Die oder der Auszubildende ist dann drei Tage pro Woche für mindestens 15 Stunden in der jeweiligen Kindertagesstätte im Einsatz und drückt die verbleibenden zwei Tage pro Arbeitswoche die Schulbank.

Der Fachdienst Jugend, der die Federführung der Kampagne übernommen hatte und als Schnittstelle zwischen dem Land, den Kommunen und anderen Kita-Trägern fungiert, ist seinerseits eng vernetzt mit den Berufsbildenden Schulen (BBS), über die die Schulausbildung stattfindet. Auch Jan Behrends, zuständiger Abteilungsleiter an den Berufsbildenden Schulen, begrüßt die Kampagne. Er lobt sowohl die gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren als auch die zur Verfügung gestellten Landesmittel.

Übrigens: Wer nach eineinhalb Jahren die Ausbildung zum bzw. zur sozialpädagogischen Assistenten bzw. Assistentin erfolgreich abgelegt hat, hat immer noch die Möglichkeit, eine zweijährige Vollerzieherausbildung aufzusatteln. Hierbei handelt es sich dann wiederum um eine schulische Ausbildung mit Praxisanteilen. Bis es aber so weit ist, konnte der Fachkräftemangel im Kita-Bereich ein Stück weit abgeschwächt werden – und das ist in der aktuellen Zeit in jedem Fall eine gute Nachricht.

 Foto: Landkreis Wesermarsch/Martin Bolte

Erwin Schröttke, Fachdienstleiter Jugend beim Landkreis Wesermarsch, freut sich gemeinsam mit BBS-Abteilungsleiter Jan Behrends (v.r.), den beiden BBS-Lehrkräften (links) und Landkreis-Sachbearbeiterin Tanja Fisahn (3.v.r.) über den großen Zuspruch zur Kampagne. Gemeinsam begrüßten sie die neuen Auszubildenden im Bereich sozialpädagogische Assistenz.