Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen im Landkreis Wesermarsch

Zum neunten Mal beteiligt sich der Landkreis Wesermarsch an der bundesweiten Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“. Anlass ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November. Insgesamt 31.140 Brötchentüten mit dieser klaren Botschaft werden an diesem Tag in den Bäckereien der Region ausgegeben.

„Mit dieser Aktion wollen wir ein deutliches Zeichen gegen häusliche Gewalt und jede Form von Gewalt setzen. Das Thema betrifft uns alle. Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, so Maren Ozanna, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wesermarsch.

Erstmals wurde die Aktion wurde im Jahr 2015 auf Initiative des Präventionsrates Nordenham und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Nordenham ins Leben gerufen. Seither wird sie jährlich vom Referat für Gleichstellungsfragen des Landkreises organisiert. Für die logistische Umsetzung sorgt erneut die Beratungs- und Interventionsstelle LaWeGa, deren Team die Tüten zählt, verpackt und an die Bäckereien sowie Tafeln im Landkreis ausliefert. Auf den Tüten prangt in großer Schrift der Slogan „Gewalt kommt nicht in die Tüte“.  „In Anbetracht der Tatsache, dass immer noch so viele Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind, ist es absolut notwendig, auf das Thema aufmerksam zu machen“, unterstreicht Klaus Wieting, Obermeister der Bäcker- und Fleischerinnung im Landkreis Wesermarsch.

Die Notwendigkeit dieser Aufklärungsarbeit zeigt sich deutlich: 541 Fälle registrierte die landkreiseigene Beratungsstelle LaWeGa im vergangenen Jahr, und damit rund 21 Prozent mehr als 2023. Bis Ende Oktober dieses Jahres wurden bereits 473 Fälle registriert – Tendenz steigend. Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen. „Häusliche Gewalt ist ein ernstes gesellschaftliches Problem, das vor allem Frauen und Mädchen betrifft und jede betreffen kann“, betont Maren Ozanna.

Dass die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ nun bereits zum neunten Mal in der Wesermarsch stattfinden kann, freut die Gleichstellungsbeauftragte sehr: „Unser besonderer Dank gilt der Kreishandwerkerschaft sowie den zahlreichen Bäckereien im Landkreis, die das erneut möglich machen und den zusätzlichen organisatorischen Aufwand in Kauf nehmen.“

Klaus Wieting und zwei seiner Beschäftigten stehen in einer Bäckerei und präsentieren die Aktionsbrötchentüten.

Foto: Landkreis

Gewalt kommt für sie nicht in die Tüte: Monika Kruse-Röver (links) und Jasmin Thillmann (rechts), Beschäftigte bei Steinofenbäcker Klaus Wieting, sowie Klaus Wieting (Mitte).