Landkreis begrüßte rund 50 Architekten und Bauingenieure in Brake 

Mehr als 800 Bauanträge bearbeitet der Landkreis jährlich für Vorhaben im Bausektor in der Wesermarsch. Grund genug, um mit jenen ins Gespräch zu kommen, die die notwendigen Unterlagen bei der Verwaltung einreichen: Entwurfsverfasser. In der Regel sind das Architekten und Bauingenieure. Rund 50 von ihnen sind am Mittwochmorgen einer Einladung der Bauaufsicht ins Kreishaus gefolgt. Das Ziel der Veranstaltung: Die Zusammenarbeit weiter zu stärken, sich besser kennenzulernen und wichtige Gesetzesänderungen zu erörtern.

„Alle Beteiligten sind Profis im Bauwesen. Und doch können wir viel voneinander lernen, indem wir uns austauschen und die wechselseitigen Erwartungen ins Bewusstsein rufen“, sagte Matthias Wenholt, Erster Kreisrat. Er rechnet im Zuge der Energiewende mit einer deutlich steigenden Zahl von Bauanträgen und Bauvoranfragen – beispielsweise für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Diese Entwicklung stelle für die Behörde und die Entwurfsverfasserinnen und –verfasser eine Herausforderung dar. „Wir alle haben ein Interesse an beschleunigten Verfahren“, so Wenholt. Anträge sollten schnellstmöglich geprüft und beschieden werden. „Das allerdings setzt voraus, dass die benötigten Unterlagen vollständig vorliegen. Ist das nicht der Fall, führen weitere Rückfragen und
Schriftwechsel zu unnötigen Verzögerungen“, betonte der Erste Kreisrat.

Eine Beschleunigung der Verfahren verspricht sich die stellvertretende Fachdienstleiterin, Sina Vosgerau, von der anstehenden Digitalisierung der Antragsverfahren. Zum Jahreswechsel wird der Landkreis die Software „ITeBAU“ einführen, mit der Bauanträge online gestellt werden können. Das
bedeutet für die Zukunft vor allem auch einen erheblichen Papierverzicht. Denn in den Archiven des Landkreises schlummern mehr als 65.000 Bauakten. Der Landkreis ist im Bereich der Bauaufsicht mit Ausnahme von Nordenham für alle Städte und Gemeinden in der Wesermarsch zuständig. Die Stadt
Nordenham betreibt die Bauaufsicht in Eigenregie.

Die 50 Gäste nutzten die Gelegenheit, um sich über weitere Veränderungen und Wissenswertes im Bereich des Brandschutzes auszutauschen. „Bei allen Fragen stehen Rechtssicherheit und Qualität im Vordergrund. Allein aus diesem Blickwinkel war das Treffen für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
ein Gewinn“, bilanzierte Matthias Wenholt nach der dreieinhalbstündigen Veranstaltung. Ein weiteres Treffen in diesem Format soll es in voraussichtlich zwei Jahren geben.